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Fotografie: Kreativität ist gefragt

fotografieDer Weg der Fotografie beginnt beim Warum und endet beim Wie

Das Studio an der Rampe lädt zu einer besonderen Ausstellung ein. Im „Projektraum Werner Bauer“ erwarten die Besucher auf dem Desktop ein analoges Gegenstück zum Papierkorb sowie eine Reihe verschiedener fotografrischer Aspekte. .

Die Jahresausstellung des „Projektraums Werner Bauer“ können Besucher in der Alten Brennerei sehen. Der Ebersberger Kunstverein gibt in dieser Ausstellung in acht Perspektiven der künstlerischen Fotografie Einblicke.

Wenn kreative Menschen fotografieren

Die Galerie Alte Brennerei zeigt die Ergebnisse, die herauskommen, wenn kreative Personen eine Kamera in die Hand bekommen. Im ersten Stock der Galerie des Ebersberger Kunstvereins können die Ergebnisse bestaunt werden. . Ein Jahr begleitete der Fotograf Werner Bauer acht Fotografen und Künstler gab ihnen Impulse.

Der in Dachau lebenden Werner Bauer arbeitet als freier Fotograf. Seine hauptsächlichen Tätigkeitsfelder sind Industrie und Werbung. Auch als Künstler ist Werner Bauer bekannt und erhielt in diesem Bereich auch einige Auszeichnungen. Daneben unterrichtet er seit über 25 Jahren, natürlich künstlerische Fotografie. Die Jahresausstellung, die derzeit in Ebersberg besucht werden kann, zeigt die Arbeiten aus eines seiner Seminare und läuft unter dem Titel „Not untitled“. Die Ausstellung zeigt acht verschiedene fotografische Positionen.

Heidi Gerhardinger

Auf dem ersten Blick ordnet man die Bilder von Heidi Gerhardinger als Vintage-Fotografie ein. Aufnahmen, alt und in Schwarz-Weiß zeigen sie eine Familie. Die Bilder befinden sich in einem Rahmen, der schon lange Jahre hinter sich hat. Ein ebensolches Album liegt auf einem Podest. Heidi Gerhardinger hat dieses Album auf einem Flohmarkt gefunden und verwendete es als Basis für ihre Kunst. In die Bilder hat die Künstlerin analog, also ohne Computer, eine Figur und einen Sonnenschirm mit Punkten in rot und weiß „eingearbeitet“. Sie hat auf die Fotos die Requisiten auf platziert und so Collagen geschaffen, die sie abfotografiert hat. Das Ergebnis spricht für sich: In ihren Werken finden man zauberhaften Charme; eine individuelle Sprache, die überzeugt. Heidi Gerhardinger gab ihren Werke den Titel „In einem fremden Leben“. Ein passender Titel, denn auch wenn sich Beziehungen ergeben, ist ihre Figur in eine andere Wirklichkeit eingetaucht.

Steffi Greil

Steffi Greil ist mit ihren Werken neben Gerhardinger auf der Ausstellung zu sehen. Sie zeigt vermeintlich historische Wandfliesen. Der erste Eindruck lässt holländische Delfter Kacheln vermuten, denn Tönernes täuscht die die raue Oberfläche vor. „Andenken aus dem Dachauer Hinterland“ hat sie ihr Mosaik betitelt. Ein passender Titel, wenn man sich genauer mit dem Mosaik befasst stellt man fest, die Fliesen sind von einer Holzfläche einfasst und darauf befinden sich ein fotografisches Kleinod, mit Motiven aus dem Dachauer Hinterland.

Geraldine Frisch

Die zweite Vorsitzende des Ebersberger Kunstvereins, Geraldine Frisch, war ebenfalls Teilnehmerin des „Projektraums Werner Bauer“. Ihre fotografischen Werke wurden von der Bayrischen Staatsgemäldesammlung angekauft. Ihrem Werk gab sie den Titel „Von dem Gegenüber“. Eine grafisch wirkende Makroaufnahme, die fast wie ein Negativ wirkt. Die Künstlerin ließ die als Architektin gemachten Erfahrungen in ihre künstlerische Arbeit einfließen. Sie interessiert sich für „Lost Places“. In einer stillgelegten Papierfabrik entstand diese Aufnahme. Als Architektin hat sie den Blick fürs Detail, der unverkennbar in ihren Bildern, die eine schwarz-weiße Wirkung haben, zu einer dezenten geschmackvollen Abstraktion. Auch die hängende Skulptur stammt von Geraldine Frisch. Eine Skulptur, die einen Korb, zusammengebaut aus Draht zeigt, in dessen Mittel ein zerknülltes Papier liegt. Dies stellt das analoge Gegenstück zum auf dem Computer vorhandenen digitalen Mülleimer dar.

Weitere Highlights der Ausstellung

Die Ausstellung ist außerordentlich gut gelungen, besonders weil die keine Position der anderen ähnlich ist. Werner Bauer erzählt vom Warum zum Wie. Dies, so Bauer, war die Herangehensweise im Seminar. Es ging darum, nach einer Idee Material und Machart zu suchen und nicht um eine“ glänzende“ Produktion.

Zwei Bilder auf Mesh-Gewebe, großflächig und mit dem Computer bearbeitet, hängte Dagmar Stefanie Menke einander gegenüber. Die Künstlerin spielt mit dem Licht, der Durchsichtigkeit und nutzt beides, um beide zu verwischen. Es scheint sogar der Ausstellungsraum durch. Weiter sind Arbeiten von Mathias Brandstätter zu sehen. Seine Arbeiten sind Fensterscheiden, in denen sich irgendetwas reflektiert. (Der Künstler ist ein klassischer Motiv-Finder). Gedankenverbindende Fotografien von Birgit Kießling sind unter dem Titel „Es werde Licht“ zu sehen. Lichtzeichnungen von Mareen Guskes Lichtzeichnungen und in Leuchtkästen präsentierte „Reflexionen“ von Elisabeth Pfahler-Scharfs sind in einem eigenen Raum zu sehen. In diesem Raum ertönt Musik und es geht ums Abtauchen in das eigene Ich, aber auch um Bewusstsein, Wellen, Denken und Strahlen.