Bildagentur aus München
Bilder vermarkten
Menschen, die ihr Hobby fotografieren zum Beruf oder zur Berufung machten, sind professionelle Fotografen. Diese machen nicht nur Aufnahmen für ihre Kunden, sondern verkaufen sie auch, in der Regel an Bildagenturen. Im deutschsprachigen Raum sind für Bildagenturen auch die Begriffe Fotoagentur, Bildarchiv und Fotoarchiv im Umlauf; im englischsprachigen Raum wird zwischen einer Fotoagentur (photo agency) und Fotoarchiv (photo archive), also die Vermarktung von reinem Bildmaterial, unterschieden.
Im Gegensatz zu Fotos, für die der Fotograf von einem Kunden einen Auftrag erhalten hat, schießt er für die Bildagentur Fotos auf Vorrat. Dies bedeutet, wenn der Bedarf an einer bestimmten Fotoserie oder einem bestimmten Foto besteht, dann wird das Material von der Bildagentur angefordert und vermarktet. Zu den Kunden von Bildagenturen zählen in der Regel Werbeagenturen, Redaktionen von TV- und Printmedien.
Unterschiede
Unterschieden werden hauptsächlich zwei Arten von Bildagenturen.
Es gibt Fotografengenossenschaften, die ein Zusammenschluss von Fotografen sind. Damit ist über das Bildmaterial eine verbesserte Kontrolle gewährleistet, beispielsweise in Bezug auf Urheberrechte. Der durch die Vermarktung resultierte Gewinn wird unter die Fotografen aufgeteilt. Dies kann über Eigentümerstufen wie Seniorpartner, Juniorpartner erfolgen, aber auch unter Berücksichtigung der bei der Genossenschaft fest angestellten Mitarbeiter.
Eine andere Art der Bildagentur ist die gewerbliche Agentur. Diese vermarktet das Bildmaterial, das sie von freien Berufsfotografen oder semiprofessionellen Fotografen erhält. Bei den gewerblichen Bildagenturen gibt es auch solche, die eigenes Bildmaterial produzieren, sei es mit freien Fotografen oder solchen, die bei der Agentur in einem festen Arbeitsverhältnis stehen.
Lizenzpflichtiges und lizenzfreies Bildmaterial
Beim Bildmaterial gibt es auch Unterschiede. Da ist zum Einen das lizenzpflichtige, auch als RM oder rights managed bezeichnete Bildmaterial, für das eine Lizenzgebühr für die Verwendung von Dritten fällig wird. Diese Fotos werden von Dritten erworben, wobei für jede Verwendung eine Nutzungsgebühr erhoben wird.
Bei lizenzfreien Bildern ist dies anders. Kunden kaufen diese Bilder für einen bestimmten Betrag und haben dann die Möglichkeit, diese Fotos so oft wie sie wollen zu verwenden. In der Regel ist diese Verwendung zeitlich nicht begrenzt.
Üblicherweise sind bei beiden Arten der Vermarktung die Rechte von Käufer und Bildagentur vertraglich dokumentiert und geklärt. Das gilt auch dann, wenn Personen auf den Bildern vorhanden sind; der Lizenznehmer ist von sämtlichen nachträglich gestellten Forderungen und Ansprüchen der auf dem Foto abgebildeten Personen befreit.
Sollten sich auf den Bildern allerdings Models befinden, dann sind die Einwilligung des Models oder Dressmen notwendig, wenn die Bilder für gewerbliche Zwecke eingesetzt werden. Ist der Bildeinsatz für den redaktionellen Bereich, sind keine Model Releases Voraussetzung.
Kleiner Einblick in die Geschichte
Die erste gewerbliche Bildagentur entstand im Jahr 1920 durch H. Armstrong Roberts. Diese Agentur gibt es auch heute noch, allerdings unter dem Namen RobertStock. Das Bettmann-Archiv, das 1936 in New York gegründet wurde, gehört zu den ersten Bildarchiven, die Bildmaterial kommerziell vermarktet. Dies bedeutet, das Bettman-Archiv verlangte von seinen Kunden für die Herausgabe von professionellem Bildmaterial Gebühren. Für das professionelle Bildmaterial, das von hoher Qualität war, wurden Lizenzgebühren fällig.
Zu den bekanntesten Fotoserien gehörte beispielsweise die über den D-Day; dem Tag der Invasion von amerikanischen Truppen in der Normandie. Auch Fotografien über Marilyn Monroe wurden gegen Lizenzgebühren vermarktet.
In den 1920er Jahren war die Photothek von Willy Römer, einem Pressefotografen berühmt. Die in Berlin ansässige Agentur verfügte über eine große Menge Bildmaterial, unter anderem über die Weimarer Republik.
Der Bundesverband
In Deutschland gibt es den Bundesverband professioneller Bildanbieter, der 1970 in Berlin gegründet wurde. Der BVPA ist ein Medienverband, der seine Mitglieder auch juristisch vertritt. Außerdem werden die Mitglieder laufend mit Informationen versorgt, bei Veranstaltungen werden Kontakte geknüpft und in Seminaren werden die Mitglieder weitergebildet. Mitglieder des Bundesverbandes sind Bildagenturen, die entweder Voll- oder Juniormitglieder oder Basic-Mitglieder sind. Die Art der Mitgliedschaft ist entscheidet für die Leistungen und den Beiträgen.
Dirk Schiff ist Gründer der Agentur In-SEO.de und Online Marketing Experte. Darüber hinaus ist er als Fotokünstler mit der Website protraitiert.de.
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