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Fotografie: die Geschichte

Fotografie

Fotografie (frühere Schreiweise: Photographie) ist ein Begriff aus dem griechischen Sprachschatz und bedeutet in etwa “ schreiben, malen; oder malen mit Licht. Der Begriff bedeutet
• eine Methode, welche Bilder wiedergibt. Dabei kommen optische Verfahren zum Einsatz, welche ein Lichtbild auf ein lichtempfindliches Medium übertragen. Dort wird es direkt und dauerhaft gespeichert. Dies ist das analoge Verfahren. Beim digitalen Verfahren wird es in elektronische Daten umgewandelt und gespeichert.

• das Lichtbild, auch Film- oder Papierbild, Diapositiv, Bild, meist jedoch Foto genannt, wird durch fotografische Methode hergestellt. Unerheblich ist, ob es sich um ein Positiv, Negative auf dem Film, Papier, Folie, Papier oder anderen fotografischen Träger handelt. Vervielfältigt werden fotografische Aufnahmen in der Regel als Abzug. Auch Vergrößerung, Kopien des Films oder Ausbelichtung oder Druck von digitalen Bild-Dateien. Diese Arbeiten fallen in den Berufsbereich des Fotografen.

• Aufnahmen für das Kino. Dafür werden beliebig viele Fotos als Einzelbildern auf Film aufgenommen. Mithilfe eines Filmprojektors bewegen sich die Bilder und können als Laufbilder gezeigt werden.

Begriff

In der Vossischen Zeitung verwendet der Astronom Johann Heinrich von Mädler erstmals den Begriff Photographie. Dies geschah am 25. Februar 1839, bevor den französischen und englischen Veröffentlichungen. Alle Bilder, welche rein durch Licht auf einer chemisch behandelten Oberfläche erscheinen, bezeichnete man bis ins 20. Jahrhundert als Fotografie. Fotografie war die empfohlene Schreibweise der deutschen Rechtschreibreform 1901, die sich bis heute nicht vollständig durchsetzen konnte. Falsche Schreibweisen waren zu dieser Zeit die gemischten Formen wie beispielsweise Fotographie und Photografie sowie alle aus dieser Schreibweise abgewandelten Adjektive oder Substantive.

Allgemeines

fotografie medium
Die Fotografie wird für sehr unterschiedliche Zusammenhänge als Medium eingesetzt. Neben der privaten Fotografie gibt es die Fotografie mit künstlichem Charakter. Hier kommen beispielsweise Gegenstände in Betracht. Bei der primär kommerziellen Fotografie geht es hauptsächlich um Werbe-, Mode- und Industriefotografie. In Betrachtung kommen weiter die künstlerische, technische Fototechnik sowie die für die Fortwirtschaft ökonomische Fotografie. Weitere Aspekte sind Amateur-, Dokumentar- und Arbeiterfotografie, die in den sozialen gesellschaftlichen Bereich fallen. Fotografien verwenden ebenfalls Journalisten und Mediziner. Bei den Studiengängen Kunstgeschichte und Bildwissenschaft ist die Fotografie für Lehre und Forschung ein Gegenstand. Lange war bei der Fotografie ein möglicher Kunstcharakter umstritten. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Wende. Bestritten wird nicht mehr die fotografische Stilrichtung des Pictorialismus. Umstritten ist heute noch die Zuordnung der Fotografie, die Forschungsrichtungen meist in den Bereich der Medien- oder Kommunikationswissenschaft zuordnen.

Wandel

Anfangs des 21. Jahrhunderts fand aufgrund der technologischen Weiterentwicklung der Fotografie langsam der Wandel von der bisherigen klassischen analogen Silber-Fotografie zur Digitalfotografie statt. Damit erfolgte ein internationaler Zusammenbruch der Industrie für analoge Kameras und deren Utensilien. Das war ebenfalls bei Verbrauchsmaterialien wie Filme, Fotopapier, Laborgeräte und Fotochemie der Fall. Dieser Wandel war ursächlich, dass auch unter kulturwissenschaftlicher und kulturhistorischer Sicht die Fotografie mehr und mehr erforscht wird. Beispiele, wie die Betrachtungen über den Erhalt und die Dokumentation der praktischen Kenntnis der fotografischen Verfahren für Aufnahme und Verarbeitung sind in der Forschung die allgemein kulturellen Aspekte. Dazu gehört ebenfalls der Umgang mit der Fotografie im Alltagsleben. Techniken für die Archivierung und Erhaltung analoger Aufnahmen sowie die systemunabhängige langfristige digitale Datenspeicherung werden zunehmend, nicht nur kulturhistorisch, interessant.

Bildrechte

BildrechteBei der Fotografie sind die Bildrechte der Bilder zu beachten, da die Fotografie dem vielschichtigen Fotorecht unterliegt. Technik
In der Regel fotografiert man mit einem Objektiv oder einem anderen optischen System. Jedes Objekt sendet Licht aus oder reflektiert dieses. Das optische System wirft das Licht auf eine lichtempfindliche Schicht. Diese befindet sich auf einer Fotoplatte oder einem Film oder auf einen Bildsensor (fotoelektrischen Wandler).

Kameras

Um zu fotografieren, benötigt man eine Kamera. Bei modernen Kameras kann der Fotograf das optische System manipulieren. Für die Manipulation gibt es viele Möglichkeiten wie die Einstellung der Blende, Farbfilterung, Scharfstellung, die Wahl von Beleuchtung, der Brennweite des Objektivs, die Belichtungszeit sowie des Aufnahmematerials. Eine Vielzahl Gestaltungsmöglichkeiten stehen dem Kameramann ebenfalls offen. Die Spiegelreflexkamera hat sich im analogen und digitalen Bereich durchgesetzt. Verschiedene Spezialkameras werden benötigt und eingesetzt, wenn es sich um spezielle Aufgaben handelt.

Lichtempfindliche Schicht

Bei der Silber-Fotografie oder filmbasierten Fotografie ist es eine Dispersion (üblich: Emulsion), aus der die lichtempfindliche Schicht auf der Bildebene besteht. Diese Schicht besteht aus einem Kehl mit gleichmäßig verteilten kleinen Körnchen des Silberhalogenids wie Silberbromid. Die Lichtempfindlichkeit der Schicht orientiert sich an der Körnung. Je kleiner die Körnung ist, desto geringer ist die Lichtempfindlichkeit der Schicht (ISO-5800-Standard), aber desto besser ist die Auflösung. Ein Träger verleiht der lichtempfindlichen Schicht ihre Stabilität. Trägermaterialien bestehen aus Zelluloseacetat, früher verwendete man Zellulosenitrat (Zelluloid) oder Kunststofffolien, Glas- und Metallplatten und manchmal auch Textilien. Das Äquivalent der lichtempfindlichen Schicht besteht bei der Digitalfotografie aus Chips. Dazu gehören CCD- oder CMOS-Sensoren.

Bilder entwickeln und fixieren

Das latente Bild wird auf chemischem Wege durch das Entwickeln bei der filmbasierten Fotografie sichtbar. Die Fixierung bewirkt, dass die Silberhalogenid-Körnchen, die belichtet wurden, in Wasser löslich werden. Anschließend werden sie mit Wasser herausgewaschen. Damit kann das Bild ohne nachzudunkeln bei Tageslicht betrachtet werden. Das Staubverfahren ist ein anderes älteres Verfahren. Mit dieser Methode lassen auf Porzellan und Glas einbrennbare Bilder herstellen.

RAW-Dateien

Digitale Bilddateien, mit Ausnahme von RAW-Dateien (Rohdaten) müssen nicht entwickelt werden. Diese Bilder kann man am Monitor betrachten und verarbeiten. Die Bilder werden elektronisch gespeichert; mit einer elektronischen Bildbearbeitung können sie anschließend am Computer bearbeitet werden. Wer will, kann die Bilder auf Fotopapier ausdrucken. Durch spezielle Entwicklungssoftware oder RAW-Konverter werden Rohdaten vorab am Computer in Bildformate gebracht, beispielsweise als JPG, TIF. Das ist es, was allgemein als digitale Entwicklung bekannt ist.

Abzug

Das Ergebnis einer Kontaktkopie einer Vergrößerung oder einer Ausbelichtung bezeichnet man als Abzug. Der Abzug ist üblicherweise ein Papierbild. Abzüge werden vom Negativ oder Dia der Filme oder Dateien gefertigt. Alle Abzüge einer Kontaktkopie besitzen dieselben Abmessungen wie das Aufnahmeformat. Eine Vergrößerung vom Negativ oder Positiv ist größer; beibehalten wird lediglich das Seitenverhältnis. Dieses beträgt bei der klassischen Fotografie 1,5 bzw. 3:2 oder in USA 4:5. Die Ausschnittvergrößerung bildet eine Ausnahme, bei der in der Bühne eines Vergrößerers das Seitenverhältnis nach Beliegen festgelegt wird, wobei auch die Ausschnittvergrößerung auf Papier bestimmte Abmessungen hat. Ein Abzug ist immer eine Kopie und bei der Amateurfotografie eine der häufigsten Präsentationsformen. Die Bilder sammeln die Menschen in Alben oder speziellen Kassetten. Das Dia ist eine Präsentationsform, bei der man mit dem Original Positiv, einem Unikat arbeitet.

History – Geschichte

Die Bezeichnung Kamera stammt aus den Vorläufern der Fotografie und ist eine Ableitung von „Dunkle Kammer“ (Camera obscura). Schon seit dem 11. Jahrhundert ist die Camera obscura bekannt. Astronome setzten sie Ende des 13. Jahrhunderts für die Beobachtung der Sonne ein. Diese Kamera weist ein kleines Loch anstelle der Linse auf. Durch das Loch fallen die Lichtstrahlen der Sonne auf eine Projektionsfläche. Das Bild steht auf dem Kopf und ist seitenverkehrt und kann von der Projektionsfläche abzeichnet werden. Eine Touristenattraktion sind die die raumgroßen, begehbaren Camerae obscurae in Greenwich bei London und Edinburgh. Eine Camera obscura ist ebenfalls im Besitz des Deutschen Filmmuseums. In dieser ist ein Bild des gegenüberliegenden Ufers des Mains projiziert. Mit der Wiedererfindung der Linse im Jahr 1550 kam der der Durchbruch. Mithilfe der Linse war es möglich, schärfere und gleichzeitig hellere Bilder zu erzeugen. Mit dem 1685 hinzukommenden Ablenkspiegel konnte auf Papier ein Abbild gezeichnet werden. Diorama und Panorama sowie Laterna magica kamen im 18. Jahrhundert auf. Die damaligen Chemiker, beispielsweise wie Humphry Davy suchten nach Fixiermitteln und untersuchten lichtempfindliche Stoffe.

Die einstigen Methoden

Joseph Nicéphore Nièpce fertigte 1826 die wahrscheinlich erste Fotografie der Welt im Heliografie-Verfahren an. . Bereits elf Jahre später, im Jahr 1837 setzte Louis Jacques Mandé Daguerre auf ein effektiveres Verfahren. Er nutzte für die Entwicklung der Fotos Quecksilber-Dämpfe und fixierte die Bilder anschließender in einer heißen Kochsalzlösung, alternativ in einer normal temperierten Natriumthiosulfatlösung. Diese Bilder waren einzigartig, also Unikate. Diese kamen auf versilberte Kupferplatten und sind unter ihrer Bezeichnung Daguerreotypien bekannt. Das Negativ-Positiv-Verfahren erfand zwei Jahre zuvor (1835) der Engländer William Fox Talbot. In der künstlerischen Fotografie verwendet man heute noch einige historische Verfahren als Edeldruckverfahren. Einer um das Jahr 1880 gemachte Erfindung von Georg Meisenbach war das Foto als Autotypie. Die Leipziger Wochenzeitschrift Illustrierte Zeitung, damals eine bedeutende Zeitschrift, publizierte das gerastete Foto im Jahr 1883.

Fotografie im 20. Jahrhundert

Jedes Foto war ein Unikat; Abzüge kannte man anfangs nicht. Fotografien vervielfältigen im Kontaktverfahren konnte man erst, als das Negativ-Positiv-Verfahren eingeführt wurde. Die fertigen Bilder entsprachen größenmäßig den Maßen, welche das Aufnahmeformat hatte. Die Maße waren bei den Kameras unterschiedlich; für ein größeres Bild brauchte man eine größere, in der Regel unhandliche Kamera. Neue Möglichkeiten ergaben sich mit der Entwicklung des Rollfilms. Mobiler wurden die Kameras durch die Erfindung der Kleinbildkamera von Oskar Barnack, Mitarbeiter der Leitz Werke, die 1924 eingeführt wurde. Bei dieser verwendete man den üblichen 35-mm-Kinofilm. Kamera und Film zeigten neue Möglichkeiten für eine schnellere und vor allem mobile Fotografie. Für die Vergrößerung der kleinen Formate, benötigte man für die Vergrößerung zusätzliche Geräte. Die Bildqualität konnte sich in keiner Weise mit den großen Formaten messen. Dennoch konnte sich das Kleinbild in der Mehrzahl der Bereiche der Fotografie standardmäßig durchsetzen.

Analogfotografie

Begriff

Anfangs des 21. Jahrhunderts kam der Begriff Analogfotografie auf. Dieser diente zur Abgrenzung gegenüber zu dem neuen Verfahren der Digitalfotografie.. Neben dem Begriff Analogfotografie kam auch die bis dahin veraltete Schreibweise Photographie wieder zum Vorschein.
Ab dem Jahr 1990 erklärte man der Öffentlichkeit die zu dieser Zeit neuen Technologie der Digitalfotografie. Diese ist die digitale Speicherung von Bilddateien. Um diese neue Entwicklung verständlich zu machen, wurde sie bei einigen Veröffentlichungen mit der bis dahin üblichen analogen Speicherung der Bilder bei der Still-Video-Kamera verglichen. Fehlinterpretationen und Übersetzungsfehler schlichen sich ein. Auch das fehlende technische Verständnis in Bezug auf die Digitalfotografie und die Kameratechnik. Demnach wurden neben der Analogfotografie von einigen Journalisten auch die klassischen Film-Kamerasysteme als Analogkameras bezeichnet.
Der Begriff ist uns bis heute erhalten geblieben, bezeichnet aber nicht mehr die fälschlicherweise die Fotografie der analogen Speichertechnik, welche die ersten digitalen Still-Video-Kameras besaßen. Heute hat der Begriff nur noch Bedeutung für die Technik der Fotografie, die auf Film basiert. Bei dieser Technik werden die Bilder nicht gespeichert, weder analog oder digital, sondern sie werden entwickelt und fixiert.

Allgemein

Analog oder digital ist keine Bezeichnung für eine Fotografie, es sind ausschließlich die Bildinformation, die man punktuell mit Hilfe von Signalen, die physikalisch und, analog messbar sind, wie Densitometrie, Spektroskopie bestimmen und auch nachträglich digitalisieren kann. Die Bildinformation liegt nach der der Belichtung des Films zunächst nur versteckt vor. Diese Information speichert nicht die Analogkamera. Sie kommt erst bei der Entwicklung des Films durch eine chemische Reaktion der dreidimensionalen Gelatineschicht zutage. Jeder Film hat eine Reihe Sensibilisierungsschichten, die übereinander liegen. Danach liegt die Bildinformation auf dem Aufnahmemedium (Diapositiv oder Negativ) vor. Es werden keine weiteren Hilfsmittel ist die Original-Fotografie sichtbar, und zwar in Form von entwickelten Silberhalogeniden oder. Farbkupplern. Aus derartigen Fotografien erzeugt man in einem weiteren chemischen Prozess, der im Fotolabor erfolgt, ein Papierbild und kann dies auch Ausdrucken oder Einscannen. Damit die analogen Signale des Kamerasensors elektronisch interpretier- und weiterverarbeitbar sind, werden diese in einer zweiten Stufe digitalisiert. Nach Auslesen des Chips der Digitalkamera erfolgt die digitale Bildspeicherung. Dies geschieht mithilfe des Analog-Digital-Wandlers, der eine zweidimensionale digitale Interpretation der analogen Bildinformation erzeugt. Damit entsteht eine beliebig oft kopierbare und in der Regel verlustfreie Datei. Sie hat die Form von digitalen Absolutwerten, die differenziell ermittelte wurden. Die Ablage der Dateien wird in Speicherkarten innerhalb der Kamera unmittelbar nach der Aufnahme. Eine entsprechende Software für Bildbearbeitung erlaubt, diese Dateien zu lesen, nach Wunsch zu verarbeiten und als Fotografie bildlich auf einem Monitor oder Drucker auszugeben.

Digitale Fotografie

Bell konstruiert 1970 die erste CCD (Charge-coupled Device) Still-Video-Kamera. Das erste Patent meldete Texas Instruments für eine filmlose Kamera im Jahr 1972 an. Diese Kamera vewendete als Sucher einen Fernsehbildschirm. Fairchild Imaging produzierte das erste kommerzielle CCD, die eine Auflösung von 100 x 100 Pixel hatte, im Jahr 1973. Erst 1975 nutzte Kodak dieses CCD in der ersten digitalen Kamera, die funktionstüchtig war. Steven Sasson entwickelte diese Kamera, die ein Gewicht von 3,6 Kilogramm hatte und größer war als ein Toaster. Die Kamera brauchte um ein Schwarz-Weiß-Bild mit 100×100 Pixeln Auflösung für die Übertragung auf eine digitale Magnetbandkassette 23 Sekunden. Dieselbe Zeit war notwendig, um auf einem Bildschirm das Bild sichtbar zu machen.
Mit der RC-701 kam 1986 von Canon die erste im Handel erhältliche Still-Video-Kamera auf den Markt. Diese besaß eine magnetischer Aufzeichnung der Bilddaten. Minolta folgte mit der für die Minolta 9000 (den Still Video Back SB-90/SB-90S). Das Neue an dieser Kamera war, wenn der Fotograf die Rückwand austauschte, wurde die Kleinbild-Spiegelreflexkamera zu einer digitalen Spiegelreflexkamera. Die Bilddaten wurden auf 2-Zoll-Disketten gespeichert.

Canon

canon oder sonyWeitere Modelle der RC-Serie brachte Canon 1987 auf den Markt. Im selben Jahr kamen von Fujifilm digitale Kameras (ES-1) in den Handel, ebenso Produkte von Sony (MVC-A7AF) und Konica (KC-400) Nikon kam mit QV-1000C in den Jahren 1988 und 1990 auf den Markt, gefolgt von Kodak. Das Unternehmen brachte Im Jahr 1991 vermarktete Kodak seine Kamera mit dem DCS (Digital Camera System); im selben Jahr wie Rollei mit dem Digital Scan Pack. Als eingeführt konnte man im kommerziellen Bildproduktionsbereich die Digitalfotografie ab Beginn der 1990er Jahre betrachten.
Die digitale Kunst sowie die Fotomanipulationen wurden durch die digitale Fotografie revolutioniert. Die Zeit der Kameras, die auf Filmen basieren, war endgültig vorbei; das zeigte 2006 die Photokina. Bereits 2007 lag der Anteil der verkauften Digitalkameras bei 91 Prozent weltweit. Die bisher übliche Fotografie, die auf Filmen basiert, war nur noch ein Nischenbereich. In Deutschland besaßen 2011 etwa 45,4 Millionen Menschen einen digitalen Fotoapparat; im selben Jahr verkaufte der deutsche Handel 8,57 Millionen Digitalkameras.

Fotografie als Kunst

Kunst und Fotografie waren lange Zeit zwei verschiedene Welten. Umstritten war der Kunstcharakter einer Fotografie, den die Formulierung von Karl Pawek zuspitzte. Der Kunsthistoriker schrieb in seinem Buch „Das optische Zeitalter“ (Olten/Freiburg i. Br. 1963): „Der Künstler erschafft die Wirklichkeit, der Fotograf sieht sie.“ Nach dieser Auffassung wurde die Fotografie ausschließlich als ein technisches Verfahren betrachtet. Mit der Fotografie konnte man eine Wirklichkeit abbilden. Die Abbildung entsprach standardgemäß auf einer objektiven, also „unverfälschten“ Weise, wobei die Aspekte aus Kunst und Gestaltung nicht beachtet werden. Es war die Erfindung des Apparates, zweckgebunden für die Produktion sichtgerechter Bilder, welche die Überzeugung verstärkte, dass die Fotografie eine Repräsentationsform auf natürlicher Basis ist. Für viele Menschen ist es nur natürlich, wenn sie die Fähigkeit haben, ein Gerät oder eine Maschine zu bauen, die Dinge für sie erledigt. Allen Unkenrufen zum Trotz dienten Fotografien schon kurz darauf als Unterrichtsmaterial oder Vorlagen, hauptsächlich bei der Ausbildung von bildendenden Künstlern (Études d’après nature). Auf den Kunstcharakter der Fotografie wiesen bereits im 19. Jahrhundert Texte hin. Dieser wurde mit einem vergleichbaren Einsatz der Technik begründet, wie es bei verschiedenen anderen zeitgenössischen grafischen Verfahren wie Aquatinta, Radierung und Lithografie praktiziert wurde. Die Fotografie wird dadurch zu einer künstlerischen Methode, mit der jeder Fotograf seine eigene Bild-Wirklichkeiten erschafft. Im 19. Jahrhundert erkannten zahlreiche Maler wie Eugène Delacroix, den Wert der Fotografie und nutzten diesen als Hilfe zur Bildfindung und für die künstlerische Gestaltung ihrer malerischen Werke. Sie nutzten die Fotografie, sprachen ihr jedoch nicht einen selbstständigen künstlerischen Wert zu.

Handwerk

Nicht als Kunstform, sondern als Handwerk betrachtete der Fotograf Henri Cartier-Bresson, der selbst Maler war. Er sagte „Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen.“ Dennoch nahm er gleichzeitig das Bildfindungskonzept, den entscheidenden Augenblickes in Anspruch. Ein Konzept, dessen dramenpoetologisch Ausarbeitung Gotthold Ephraim Lessing zugeschrieben wird. Der Bezug auf ein künstlerisches Verfahren zur Herstellung von Kunstwerken ist nicht zu übersehen. Die Argumentation von Cartier-Bressons war eine poetologische Nobilitierung und auf der anderen Seite eine handwerkliche Immunisierung in Bezug auf die Kritik, welche seine Werke bezüglich der künstlerischen Qualität anzweifeln könnte. Die Fotografien von Cartier-Bressons waren eine der Ersten, die bei Kunstausstellung und in Museen präsentiert wurden. Beispiele sind der MoMa-Retrospektive im Jahr 1947 und die Ausstellung im Jahr 1955 im Louvre in Paris.

Fotografen als Künstler

Julia Margaret Cameron, Oscar Gustave Rejlander sowie Lewis Carroll betrieben bereits in den 1860ern Jahren die Fotografie als Kunst (. Alfred Stieglitz (1864-1946) und seinen Bemühungen ist die Anerkennung der Fotografie als künstlerische Form zu verdanken. Den Durchbruch bereitete er mit seinem Magazin Camera Work vor. In der 1929 in Stuttgart stattfindenden Werkbund-Ausstellung präsentierte sich die Fotografie erstmals in Deutschland in einem beachtlichem Umfang. Künstler aus aller Welt wie Man Ray, Edward Weston und Imogen Cunningham waren bei der Ausstellung anwesend. Die Fotografie als von der breiten Öffentlichkeit anerkannte Kunst kam bei den MoMA-Ausstellungen von Edward Steichen (The Family of Man, 1955) und John Szarkowski (1960er) zum Tragen. Gleichzeitig wurde die Fotografie ein Trend für die Gebrauchskunst.

Kassel – documenta 6

Die „documenta 6“ in Kassel stellte als international bedeutende Ausstellung im Jahr 1977 zum ersten Mal in der Abteilung Fotografie Arbeiten von historischen und zeitgenössischen Fotografen aus. Außerdem beinhaltete die Ausstellung die Geschichte der Fotografie, auch im vergleichenden Zusammenhang zur zeitgenössischen Kunst im Kontext mit der Feier im Rahmen der Ausstellung „150 Jahren Fotografie“.
Als eine vollwertige Form der Kunst ist die Fotografie heute akzeptiert. Die aktuell wachsende Anzahl von Sammlungen und Museen sowie Forschungseinrichtungen für Fotografie sind Indikationen für die Fotografie als Kunstform. Auch der Anstieg der Professuren für Fotografie und die in Kunstauktionen und Sammlerkreisen gestiegene Wert von Fotografien sprechen dafür. Innerhalb der Fotografie haben sich eigene Wirkungsfelder entfaltet. Dazu zählen die neben der Landschaft- und Industriefotografie auch die Akt- und Theaterfotografie sowie viele andere Bereiche. Neben der künstlerischen Fotografie entwickelten Fotomontage, die ein gleichwertiges Kunstobjekt in Bezug auf die malende Kunst sind. Die Anzahl der Fotoausstellungen demonstrieren die Popularität anhand der Besucherzahlen. Auch aufgrund der erzielten Verkaufspreis wird die Bekanntheit der moderner Fotografie sichtbar. Bereits 2010 wurde auf Auktionen die Hälfte der Höchstangebote für moderne Fotografie erzielt. Aktuell ist die teuerste Fotografie „Phantom“ von Peter Lik. Sie erzielte Ende 2014 gemäß Presseberichten einen Verkaufserlös von 6,5 Millionen Dollar. Im Bereich der Foto- und Kunstwissenschaften verweisen neue Diskussionen auf eine vermehrte Beliebigkeit im Bereich der Kategorisierung von Fotografie. Was früher den angewandten Bereichen der Fotografie zugeordnet wurde, wird derzeit vermehrt von der Kunst und den entsprechenden Institutionen beansprucht.

Urheberrecht

Wie für viele Dinge gibt es auch für Fotos ein Gesetz. Nach dem Urhebergesetz kann ein Foto den gesetzlichen Schutz genießen. Dies ist der Fall, wenn es als Lichtbild nach § 2 Abs. 1 Nr. 5 UrhG angesehen wird. Danach ist nach § 2 Abs. 2 UrhG erfordert, wenn es als eigene geistige Schöpfung anzusehen ist. Dies bedeutet, das Foto muss einer bestimmten Gestaltungshöhe entsprechen. Diese kann durch verschiedene Dinge eintreten. Dazu gehören der Aufnahmeort, ein bestimmtes Objektiv und die Wahl der Blende oder Zeit. Ist keine Gestaltungshöhe vorhanden, genießt der Fotograf keinen Urheberschutz, sondern einen Leistungsschutz, den § 72 UrhG regelt; hier sind auch die Vorschriften Lichtbilder anzuwenden.

Fotografen

Herausragende Fotografen prägten die Fotografie als Teil der Kunstwissenschaft. Ohne Wertung des Stils und der Zeit führen wir einige Fotografen auf: – Henri Cartier-Bresson, Franz Xaver Setzer, E. S. Curtis, Jacob Wothly, Paul Wolff, W. H. Talbot, Ansel Adams und August Sander. Weitere Fotografen waren Marie Karoline Tschiedel, Richard Avedon, Otto Steinert und Diane Arbus sowie sehr viele andere in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bis zur „Modernen“. In die „Moderne“ gehören Fotografen wie Helmut Newton, Andreas Gursky, Manfred Baumann, , Thomas Ruff, Gerhard Vormwald ,Jeff Wall, Walter E. Lautenbacher und Rafael Herlich. Jeder dieser bekannten Fotografen hatte in seiner Zeit eine bestimmte Auffassung von der Fotografie, entwickelte seinen eigenen Stil und ist verbunden mit der eigenen Thematik.

USA

In Künstlergruppen organisierten sich einige Fotografen wie f/64 um Edward Weston in den USA. Einige Fotografen arbeiteten auch zusammen in spezielle Bild- und Fotoagenturen (Magnum Photos), wieder andere bevorzugten eine Arbeit ohne Agentur und Künstlergruppe. Meist sind auch Fotografen, die künstlerisch anerkannt sind, in ihrem Beruf unauffällig. Bis sie ihre Arbeiten in Ausstellungen zeigen, sind sie ein durchschnittlicher Handwerker. Bekannt werden sie durch ihre freien Arbeiten in Ausstellungen oder durch Preisverleihungen. Erst dann geraten sie ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Helmut Newton, ein Modefotograf ist ebenso wie Reinhard Wolf, Werbefotograf sowie Robert Häusser, Landschafts- und Architekturfotograf sind Beispiele dafür. Bekannt wurden sie durch völlig andere Themen, die nichts it ihrer täglichen Arbeit zu tun hatte. Es war die Akt-, Eisenbahn-, Food-, Architektur- und die künstlerisch eigenwillige Schwarz-Weiß-Fotografie, welche zum Durchbruch verhalfen. Die Fotografie wird von der Masse der Amateurfotografen betrieben und ist in keiner Weise eine exklusive Kunstform. Allerdings hält die Amateurfotografie den Motor der Fotowirtschaft am Laufen und damit die Motivation für die Produktion von monatlichen Milliarden von Bildern.

Rezeption

Ein Paar, das zusammengehört: Theorie und Praxis

Bisher ist keine umfassende Theorie der Fotografie vorhanden. Daneben findet sich die Fotografie in unzähligen Einzeltheorien wieder. Die Fotopraxis ist zwischen der fotografischen Technik und der gewollte Aussage des Bildes und die Gestaltung eine Gratwanderung. Die Fotografie hat die vergangenen rund sechzig Jahre genutzt und sich in zahllose Bereiche aufgegliedert.

Zitate

„Die Photographie ist eine wunderbare Entdeckung, eine Wissenschaft, welche die größten Geister angezogen, eine Kunst, welche die klügsten Denker angeregt – und doch von jedem Dummkopf betrieben werden kann“ (Nadar­, 1856)